15. Januar 2023 (17 Uhr) • Klostersaal
Die Kaffeekantate
Dieses weltliche Werk Johann Sebastian Bachs skizziert humorvoll-ironisch eine Szene aus dem bürgerlichen Leben der Leipziger: Herr Schlendrian (Bass) versucht mit wütenden Drohungen seiner Tochter Liesgen (Sopran) die Unsitte des täglichen Kaffeetrinkens abzugewöhnen. Eine humorvolle und wunderschöne Kantate des großen Meisters, eingeleitet von Sonaten und Arien von Händel und Bach.
Das Programm
- G. F. Händel: Sinfonia II aus Salomon, Arie der Acis aus „Acis und Galathea“, Arie aus „Jephtha“
- J. S. Bach: Flötensonate e-Moll, a-Moll-Suite
- J. S. Bach: Schweigt stille, plaudert nicht (Kaffeekantate)
Die Künstler
Sine Limite Quartett
zusammen mit den Solisten
- Friedo Henken
- Gesa Trippler
- Götz Phillip Körner
- Kerstin Dietl
- Klaus Bundies
- Martin Fritz
- Susanne Dietz
- Eva Politt
- Yo Hirano
Abendprogramm
Presseartikel
Konzert des Kulturkreises Kloster Wennigsen am Sonntag, 15. Jan. 2023, im Klostersaal
Ensemble Sine Limite spielt barocke Kammermusik auf höchstem Niveau
von Dietmar Grünreich
Am vergangenen Sonntag veranstaltete der Kulturkreis Kloster Wennigsen sein 1. Konzert in diesem Jahr. Eingeladen war das bekannte Barockensemble Sine Limite (Ohne Grenzen) aus dem Raum Hannover in der Besetzung Susanne Dietz (Violine solo), Eva Politt (Violine), Klaus Bundies (Viola), Martin Fritz (Violoncello). Sie sind besonders ausgewiesen in der historischen Aufführungspraxis und Mitglieder in Klangkörpern mit Historischer Aufführungspraxis von internationalem Ruf (Hannoversche Hofkapelle, Concerto Köln, Cantus Coelln, Barockorchester L ‚arco, Musica Alta Ripa).
Vier in der historischen Aufführungspraxis versierte Instrumentalisten haben sich im Ensemble Sine Limite zusammengefunden, um offen und unverfälscht Musik des 15.- 18. Jahrhunderts aufzuführen. Aus Hannover und Umgebung kommend, haben sie seit vielen Jahren in verschiedensten Besetzungen als Kammermusiker und in diversen Orchestern Erfahrungen gesammelt. Für das Konzert hatte sich Sine Limite erweitert um Boris Davidyuk (Cembalo), Gesa Trippler (Traversflöte), Kerstin Dietl (Sopran), Götz Phillip Körner (Tenor) und Friedo Henken (Bariton).
Auf dem Programm standen Instrumental- und Vokalwerke von Georg Friedrich Händel (1685-1759) und Johann Sebastian Bach (1685-1750) sowie von seinem ältesten Sohn Wilhelm Friedemann (1710-1784). Den Auftakt bildete das Allegro aus ‘Arrival of the Queen of Sheba‘ von Händel, eine der bekanntesten Kompositionen der Barockzeit. Danach trug G. P. Körner die ebenfalls von Händel komponierte Arie des Acis ‘Love sounds th‘ alarm‘ aus dem Oratorium ‘Acis und Galathea‘ begleitet von allen Instrumenten vor. Hervorzuheben sind die Klangschönheit und die mühelose Bewältigung der hohen Koloraturen. Es folgte die Sonate e-Moll für Traversflöte und Basso continuo von W. F. Bach (IWB 58), ein elegantes, technisch anspruchsvolles Werk, das Gesa Trippler sehr virtuos und musikalisch vortrug. Danach sang G.P. Körner sehr einfühlsam die Arie ‘Waft her, angels, through the skies‘ aus dem Oratorium ‘Jephta‘ von Händel. Am Schluss des ersten Teils erklang vom Ensemble mit souveränem Zusammenspiel die bekannte Orchestersuite a-Moll von J.S. Bach (BWV 1067a).
Nach der Pause ging es weiter mit dem Höhepunkt des Konzertabends. Das gesamte Ensemble musizierte die ‘Kaffeekantate‘ von J.S. Bach (BWV211). Diese humorvolle Unterhaltungsmusik wurde von K. Dietl, G.P. Körner und F. Henken nicht nur sängerisch begeisternd gestaltet, sie setzten auch den Streit zwischen Vater und Tochter über die Unsitte des Kaffeetrinkens zum Vergnügen des Publikums gekonnt in Szene.
Das Publikum im vollbesetzten Klostersaal erlebte ein Barockkonzert auf höchstem Niveau und mit einer Vielseitigkeit, wie man sie sich kaum breiter vorstellen kann. Für den begeisterten Beifall bedankte sich Sine Limite mit einer Wiederholung der letzten Szene der Kaffeekantate.